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Schönburg Oberwesel: Eine mittelalterliche Perle am Rhein Wenn Sie auf der Suche nach einem romantischen und historischen Ausflugsziel sind, sollten Sie die Schönburg bei Oberwesel besuchen. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert thront auf einem Schief…
Wenn Sie auf der Suche nach einem romantischen und historischen Ausflugsziel sind, sollten Sie die Schönburg bei Oberwesel besuchen. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert thront auf einem Schieferfelsen über dem UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Fluss und die umliegenden Weinberge. Die Schönburg ist nicht nur eine eindrucksvolle Ruine, sondern auch ein luxuriöses Burghotel mit Restaurant und Panorama-Bistro.
Sie können die Burg zu Fuß oder mit dem Auto erreichen. Wenn Sie sich für den Fußweg entscheiden, müssen Sie etwa 30 Minuten lang einen steilen Serpentinenpfad hinaufsteigen. Unterwegs können Sie an zwei Aussichtspunkten eine Pause einlegen und die Landschaft bewundern: Elfenley bietet Ihnen eine nordwärtige Sicht auf Oberwesel und Kaub, während Flaggenwiese Ihnen eine höhere Perspektive auf Oberwesel eröffnet. Wenn Sie lieber mit dem Auto fahren möchten, finden Sie Parkplätze vor der Schildmauer der Burg.
Die Schönburg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut, entweder vom Erzbischof von Magdeburg oder als Reichsburg. Im Jahr 1149 wurde sie zum Schauplatz eines politischen Mordes: Hermann von Stahleck ließ seinen Rivalen um die Pfalzgrafschaft bei Rhein, Otto II. von Rheineck, auf der Burg töten. Im 14. Jahrhundert kam die Burg in den Besitz von Kurtrier und wurde von den Rittern von Schonenberg verwaltet, die sich als Reichsministeriale loyal zu ihren verschiedenen Lehnsherren verhielten.
Die Burg war eine Ganerbenburg , das heißt, sie wurde von mehreren Familienlinien gemeinsam bewohnt und verwaltet. Dies spiegelt sich auch in der Architektur wider: Die Burg hatte drei separate Wohnbereiche und drei Bergfriede , die noch heute gut zu erkennen sind. In einer Namensliste aus dem Jahr 1340 sind 95 Mitbesitzer der Burg verzeichnet.
Die letzte große Baumaßnahme an der Burg war der Hohe Mantel , eine Schildmauer aus dem 14. Jahrhundert, die vermutlich unter Balduin von Trier errichtet wurde.
Wie viele andere Burgen im Oberen Mittelrheintal wurde auch die Schönburg im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 von den Franzosen zerstört und blieb lange Zeit eine Ruine.
Der berühmte Schriftsteller Victor Hugo hat die Burg auf seiner Rheinreise im Jahr 1840 besucht. Daraufhin schrieb er: “Wie fast alle Rheinstädte hat auch Oberwesel auf seinem Berge eine Burg in Ruinen, den Schönberg , eines der bewunderungswürdigsten Schuttwerke , die es in Europa gibt”.
Im Jahr 1719 starb der letzte Schönburger; die Ruine fiel an Kurtrier zurück.
Die Schönburg blieb nach ihrer Zerstörung im 17. Jahrhundert lange Zeit eine Ruine. Jedoch im 19. Jahrhundert hat sie das Interesse von Romantikern und Künstlern geweckt. Im Jahr 1885 kaufte der deutschamerikanische Bankier T. J. Oakley Rhinelander die Burg von der Stadt Oberwesel und begann mit ersten Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten. Er ließ auch den Südflügel wieder aufbauen und richtete dort ein Museum ein. Rhinelander stammte aus dem Rheinland und hatte sich durch Immobiliengeschäfte an der Ostküste der USA ein Vermögen verdient.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat das Land Rheinland-Pfalz die Burg übernommen und weiter instandgesetzt. Im Jahr 1950 verkaufte die Familie Rhinelander die Stadt Oberwesel: Der nördliche Teil wurde als Jugendburg des Kolpingwerkes ausgebaut. Andernteils der südliche Teil wurde an die Familie Hüttl verpachtet, die ihn zu einem Burghotel umbaute. Dabei versuchte man sich an die alte Gestaltung anzulehnen, aber auch moderne Elemente einzufügen.
Heute ist die Schönburg ein beliebtes Reiseziel für alle, die Geschichte und Komfort verbinden möchten. Außerdem gibt es seit 2011 ein Torturm-Museum , das sich mit dem Thema Burgenbau, Denkmalschutz und Burgen im Krieg beschäftigt. Von einer stählernen Aussichtsplattform auf der obersten Etage des Turms kann man einen herrlichen Blick auf das Rheintal genießen.
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